Änderungen bei Fontastix

Statement von PJ Wassermann:
Vor etwas mehr als 10 Jahren habe ich Fontastix entwickelt im Auftrag der Schweizerischen Interpretengenossenschaft SIG. Die SIG hat danach bis heute den Betrieb des Projekts finanziert und damit den Erfolg dieser Vertriebsplattform für unabhängige Musikschaffende, ProduzentInnen und Labels ermöglicht, die heute über 1’200 CDs, DVDs und Vinyls im Angebot hat. Nun hat die SIG Fontastix in die Unabhängigkeit entlassen, und ich werde das Projekt ab 1. April 2014 mit meiner Firma Wassermann & Co. übernehmen. Tatsächlich arbeite ich aber bereits seit fast einem Jahr daran, Fontastix besser und schlanker zu machen, damit unser Indie-Vertrieb mit den nach wie vor äusserst musikerfreundlichen Konditionen auch ohne finanzielle Unterstützung überleben kann. Als langjähriger Musiker und Produzent bin ich sehr interessiert daran, Fontastix als faszinierendes Selbsthilfe-Projekt für Musikschaffende noch erfolgreicher zu machen, nicht einfach für mich, sondern für alle Schweizer Musiker.

Noch mehr Aenderungen: unsere Administratorin Daniela Strohmaier hat ihr Studium der Medienwissenschaften abgeschlossen und einen Job in einer Münchner Promo-Agentur angenommen. Ich wünsche ihr grossen Erfolg dabei! Vorderhand übernehme ich selber die Administration und den Musikersupport bei Fontastix. Dadurch sehe ich auch ganz direkt, wo noch Verbesserungen am System notwendig sind.

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Vom 27. bis 29. März findet in Zürich das m4music-Festival (http://www.m4music.ch) statt. Es gibt neben dem Konzertbetrieb jede Menge interessante Workshops und Panelgespräche. m4music ist zum Treffpunkt der Schweizer Musikszene geworden – falls du noch nie dort warst, empfehle ich dir einen Besuch. Am Freitag um 12.30h findet dort auch die GV des Vereins Musikschaffende Schweiz stattfinden, ich werde auch dort sein.

Mit der Entwicklung von Fontastix in den letzten Monaten bin ich recht recht zufrieden, nur – die Verkäufe dürften gesamthaft viel höher sein. CDs machen immer noch die Hälfte des Musik-Umsatzes aus, das Geschäft bei unserem Partner CeDe.ch brummt, und bei Fontastix gibt es sehr viele interessante Produkte, die weitaus mehr Käufer als bisher finden können. Fontastix ist bei Musikern zwar bekannt, nicht aber beim grossen Publikum. Die Verkäufe im Fontastix Swiss MusicStore anzukurbeln ist nun das nächste grosse Thema für mich und meinen Web-Programmierer Cedric Spindler (ebenfalls Musiker).

Bitte gehe auch zu unserer Facebook-Page und klicke auf “Gefällt mir”, falls du es nicht bereits getan hast. Wir brauchen Tausende von “Likes” auf unserer Facebook-Page! Dort und hier auf dem Fontastix-Blog werden seit einiger Zeit alle unsere neuen Releases ebenfalls veröffentlicht, um ein grösseres Publikum zu finden. Weitere Aktionen werden folgen.

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Comments
  • Sharon
    Reply

    Die Beispielrechnung fcber die mf6glichen Einnahmen von youtube vsuers das was als Kfcnstlerbeteilung eventuell angeboten wird, bzw. das was in den UK schon Realite4t ist, ist sehr interessant. Selbst wenn, wie einige Leser hier im Forum der TKP nicht bei 20 Euro sondern eher bei 5 Euro liegt (also die mf6glichen youtubeeinnahmen mal 1/4 multipliziert werden) wfcrden die youtubeeinnahmen immerhin noch einen Faktor 5*0.25:0.19=6.58 grf6dfer als die Abgaben sein, d.h. youtube wfcrde immer noch 7mal soviel verdienen wie ein Contentprovider. Ich finde die Rechnung tatse4chlich recht aufschlussreich, aber die Tatsache, dass man eigentlich nach wie vor nicht genau weiss was die tatse4chlichen Zahlen sind und was da passiert ist ein Kernpunkt zu der ganzen Thematik. Was ich damit meine mf6chte ich noch etwas genauer erle4utern.Grundse4tzlich, denke ich, sollte man sich im kommerziellen Bereich von Social Media die Frage nach Transparenz und demokratischer Enflussnahme stellen. Dh. in gewisser vereinfachender Weise sind so manche grosse Konzerne mittlerweile so etwas wie Ministaaten , vorallem wenn sie fcber eine starke Kundenbindung verffcgen und regelme4ssige Kunden zahlungen erhalten. Die Kunden dieser Konzerne kann man in dieser vereinfachten Sichtweise durchaus als Einwohner betrachten, die geleistete Zahlungen in Form von Content , in Form von Bereitschaft zur Wahrnehmung von Werbung oder in Form von tatse4chlichen Geldzahlungen ffcr Serviceleistungen we4ren dementsprechen Steuereinnahmen . Natfcrlich ist die soziale Bindung an einen tatse4chlichen Staat viel grf6dfer, als beispielsweise in einem kommerziellen Social Network, andererseits ist die (soziale) Bindung eines sehr aktiven Netzwerkmitglieds doch schon sehr stark und oft sehr viel ste4rker als die fcbliche Bindung an ein Brand . Dementsprechend sollte sich in diesen Bereichen daher auch die Frage nach demokratischer Einflussnahme und Transparenz vermehrt, stellen. Ich finde es verwunderlich, dass hierfcber nicht ste4rker diskutiert wird. D.h. insbesondere finde ich es verwunderlich, dass Googles Geheimhaltungspolitik und Googles eingeschre4nkte Beteiligungsmf6glichkeiten von Youtubeteilnehmern an Gesche4ftsentscheidungen in weiten gesellschaftlichen Bereichen als vf6llig akzeptabel gelten, we4hrenddessen eine e4hnliche Politik in tatse4chlichen Staaten wahrscheinlich schon als undemokratisch angeprangert werden wfcrde. Aber vielleicht habe ich hier ja auch ein falsches Bild. Also nochmal kurz: ein Social Network ist kein Staat insbesondere muss man nicht Mitglied eines Social Networks wie Youtube werden, allerdings haben die wirtschaftlichen Konsequenzen einer Nichtvernetzung in Social Networks mittlerweile soziale Folgen, die durchaus einer Staatenlosigkeit in gewisserweise ne4her kommen und dieses gilt es zu bedenken. Ich mf6chte auch nochmal betonen, dass Google mit Youtube hier in diesem Kommentar nur ein Beispiel ist, was ich genommen habe, da es in diesem Kommentar um die Verwertungsrechte von YoutubeKunden geht, d.h. ich spreche hier in diesem Abschnitt von kommerziellem Social Media Firmen im allgemeinen. Insbesondere sollte man auch fairerweise erwe4hnen, dass Google sich immerhin zumindest um eine Kle4rung von Verwertungsrechten bemfcht (das scheint, wenn ich richtig verstehe nicht unbedingt als selbstverste4ndlich zu gelten). Das Demokratieproblem im Bereich Social Media we4re auch le4ngst nicht so problematisch, wenn es genfcgend Alternativen ge4be, d.h. wenn es zb Firmen oder SocialMediaGenossenschaften ge4be, die ihre Kunden als zb vollste4ndig demokratisch partizipierende Mitglieder behandeln. In dem Fall kf6nnte man ne4mlich einfach zu einem solchen Anbieter wechseln und bei den Diskussionen zu Verwertungen ggfs. mitdiskutieren und mitgestalten.Aber nun zum anderen Teil der beiden Verhandlungspartner der Gema. Fehlende Alternativen zur Gema und die Vere4rgerung der Beteiligten fcber die Gema sind zwar auch problematisch, aber hier scheint der Fall jedoch etwas anders gelagert zu sein. Bei der Gema handelt es sich um einen Verein, dh hier ist eine demokratische Willensbildung prinzipiell zumindest strukturell vorgesehen. Die Geheimhaltungsverpflichtung ffcr die youtubeverhandlungen scheinen daher, so wie ich es verstanden habe an Google zu liegen ?Auch wenn die Gema als der demokratischere Teil (was die Musiker betrifft) der beiden Verhandlungspartner erscheint glaube ich ist trotzdem nicht jeder unbedingt mit der Transparenz und demokratischen Willensbildung der Gema zufrieden. Gelinde gesagt ist es allerdings auch nicht zu verwunderlich, dass eine fcber hundert Jahre alte, von einem Walzerkf6nig mitgegrfcndete Organisation ohne Konkurrenz etwas sagen wir mal milde schwerfe4llig ist. Die Frage ist was man daraus macht.In dem Kommentar von wurde auf ein Interview mit dem Juristen Volker Tripp verwiesen. In dem Interview meint Volker Tripp, wenn ich es richtig verstanden habe, dass die juristischen und finanziellen Aufgaben, die bei einer Grfcndung einer Verwertungsgesellschaft entstehen, immens seien. Das kann ich leider gut nachvollziehen.So sollte man vielleicht in einer Diskussion fcber Verwertungsrechte von Musikern und die Gema vorallem vielleicht erstmal die Hauptprobleme der Gema herauskristallisieren. Stehen die fest, dann kf6nnte man eventuell fcber Massnahmen wie Gema-Mitgliederflashmobs etc. nachdenken. Ich sollte vielleicht auch sagen, dass in meiner Familie ein (noch) Gemamitglied vorhanden ist.Ich fang mal an zwei Hauptdefizite, die mir so auf die Schnelle besonders auffallen zu erwe4hnen.Ein grosses Problem, welches schon in dem Deutschlandradiobeitrag erwe4hnt worden ist, ist das Problem, dass die Verwertungsrechte eines Kfcnstlers beim Eintritt an die Gema fcbertragen werden mfcssen. Insbesondere kf6nnen so Stfccke zum Beispiel eigentlich nicht umsonst angeboten werden. Eventuell kf6nnte man fcberlegen die Verwertungsrechte auf WerksKontingente oder sogar fcber einzelne Stfccke zu fcbertragen statt auf einen Kfcnstler. So kf6nnten Kfcnstler selbst entscheiden, welche Stfccke sie bzw. wann sie, sie der Gema fcbertragen wollen. Und die Gema he4tte ein bisschen mehr Druck eine Mf6glichst gute Verwertung ffcr die Kfcnstler rauszuholen. Ein zweites grosses Problem ist die plumpe Ermittlung der Verteilungszahlen. Ein Beispiel: we4hrend im (Vorsicht ca. 75 teilweise recht unleserliche Seiten!) auf der in den Ausffchrungsbestimmungen zum Verteilungsplan der GEMA ffcr das Aufffchrungs- und Senderecht V.2.3a immerhin 13 Sendeanstalten erwe4hnt werden findet sich in IV1 a72 (Verteilung von Ertre4gen aus dem Nutzungsbereich Online) fcberhaupt keine Liste von einzelnen Onlinediensten. Genaugenommen hat man den Eindruck, dass hier (noch?) nicht viel differenziert wird. Aber ein grosser Teil der Unzufriedenheit mit der Gema rfchrt genau daher, dass die Verteilung zu undifferenziert ist. Ein Beispiel: Wenn ein Independentsender, dessen Stfccke nicht einzeln bei der Gema aufgelistet werden eine Independentband in heavy rotation spielt, dann schle4gt sich das fcberhaupt nicht in den Gemaauszahlungen nieder (so habe ich das jedenfalls verstanden ?). Dabei sind die heutigen technischen Mf6glichkeiten doch soweit, dass man das alles eigentlich sehr, sehr viel besser erfassen kann als noch vor zehn Jahren (geschweige denn vor hundert Jahren). Da die Gema doch einen nicht gerade unerheblichen Teil an Gebfchren ffcr sich selbst nimmt (Ich glaube jede kleiner Berliner Internetstart-up he4tte damit schon sonstwas auf die Beine gestellt) fragt man sich doch warum die technische Infrastruktur so reduziert ist. Warum kann die Gema z.B. nicht ein einfaches Abrechnungsinterface ffcr Onlineshops anbieten? Oder ist derartiges geplant? Ich kann mir vorstellen, dass gerade kleine Labels oder Independent Einzelkfcnstler so zb fcber onlinevertrieb zumindest eine Chance auf etwas Einkommen haben und den gegebenenfalls problematischeren SocialMediafirmen so auch aus dem Weg gehen kf6nnen. Ich kann mir auch vorstellen, dass so manche ein Ke4ufer eher bei einer transparenten Musikanbietgenossenschaft 🙂 (oder e4hnlichem) mit einer angemessenen Kfcnstlerbeteiligung kaufen wfcrde, als bei einem hauptse4chlich profitorientiertem Unternehmen. Letztendlich he4ngt eventuell auch das dcberleben der Gema davon ab, wie flexibel sie mit den neuen Vertriebskane4len umgehen kann. Ich kann mir vorstellen, dass ffcr einige ne4mlich irgenwann die Selbstorganisation von Konzerten, Merchandising und der Eigenvertrieb im Online shop unter Umste4nden lukrativer ohne Gema sein kf6nnte und dann kommt das ganz schf6n darauf wieviele das sind. Was wfcrde eigentlich passieren, wenn Google zb plf6tzlich massive Ausschfcttungen auf einzelne Musikstreamingangebote anbieten wfcrde .im Austausch ffcr Alleinverwertungsrechte? :O

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